Ein Projekt der Initiative Bürgerstammtisch Hagenberg
Der Hagenberg im Nord-Westen der Stadt Göttingen ist ein geschichtsträchtiger Ort und verbirgt eine kleine Sensation unter der Erde: Im Mittelalter existierte hier eine große Burganlage mit erster Erwähnung 915 n.Chr..
Mit seinen insgesamt 18 bezeugten Königs- und Kaiseraufenthalten zwischen 941 und 1025 gilt die Pfalz Grona als spezifisch ottonische Pfalz hohen Ranges. Nachgewiesen sind Aufenthalte von Otto I., Otto II. und Otto III. Für Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde war Grone ein beliebter Aufenthaltsort. Hier starb Heinrich II. am 13. Juli 1024 – also vor knapp 1000 Jahren.
In Kämpfen zwischen Heinrich dem Löwen und der Reichsgewalt wurde die Burg erstmals zerstört,
1320 schließlich im Streit des Herrschergeschlechts Grone mit den Göttinger Bürgern niedergelegt und
seit 1387 abgetragen und als Steinbruch genutzt. Über die Herren von Adelebsen und von Hardenberg kamen das Pfalzgelände und die zur Pfalz gehörenden Ländereien in den Jahren 1371/72 an die Stadt Göttingen.
Auf dem einstigen Burggelände stehen heute Kirche, Gemeindehaus, Kita und das Merckerzentrum der Friedenskirchengemeinde. Seit 1884 gibt es auf dem Hagenberg einen Gedenkstein, der an die Zeiten erinnert, als Könige in der Pfalz Hof hielten. Eine Tafel im Kirchturm zeigt grob das einstige Burggelände.
Das wird der Bedeutung der Pfalz auch für die Stadt Göttingen und ihre Bürger nicht gerecht. Wir – der Bürgerstammtisch Hagenberg – wollen das nun ändern:
Zu Ehren König Heinrich’s Tod 1024 n.Chr. fand auf dem ehemaligen Burggelände vom 27.8.24 – 1.9.24 eine erste große Festwoche, ein Spectaculum, statt. Schirmherrin war unsere Bürgermeisterin Petra Broistedt. Ziel ist die Sichtbarmachung der Pfalz Grona zu Goettingen.
In der Festwoche gab es
– ein wissenschaftliches Kolloquium.
– erste Ergebnisse der Radarmessungen.
– Führungen über das Gelände.
– einen großen Mittelaltermarkt mit Live-Musik.
Eine Ausgrabung der Ruinen könnte eine historische Bereicherung für Göttingen sein. Wo heute der Park der Friedenskirche zum Verweilen einlädt, war früher ein Schutzwall und eine kleine Kapelle.

Weitere Informationen
Externe Erwähnungen
https://www.alleburgen.de/bd.php?id=17674
GT Artikel vom 15.6.2024, „Eine Pfalz, von der Geschichte verschüttet“
Markus Blaich / NLD-Archäologie https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/objekte/pfalz_grona/
Eckart Rüsch / NLD-Baudenkmalpflege https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/objekte/erinnerungsmale_grona/